Schwestern-Akt

Kühne Nonnen aus dem Italien des 17. Jahrhunderts, mit Madrigalen und Motetten von Raffaella Aleotti, Lucrezia Vizzana, Caterina Assandra und Isabella Leonarda und ergänzt um Melodien von Hildegard von Bingen

So. 11.06.2023 um 17 Uhr

Angela Postweiler | Sopran
Sarah Fuhs | Mezzosopran
Stephan Gähler | Tenor
Jakob Ahles | Bass

Jia Lim | Cembalo & Orgel
Pedro Alcácer Doria | Theorbe

Bild: www.der-gottwald.de

Jahrhundertelang waren mehr als drei Viertel der Frauen aus der italienischen Oberschicht in Klöstern eingesperrt, ob sie wollten oder nicht. Unser Konzert mit zur damaligen Zeit merklich progressiver und moderner Musik, die von Nonnen im Italien des 17. Jahrhunderts komponiert wurde, erzählt von den Sehnsüchten und Frustrationen der Frauen, die „für die Welt tot“ waren und einen Ausweg suchten.

Einige Nonnen sangen einfach die ihnen verbotene Polyphonie, eine andere schlich sich verkleidet hinaus, um die neueste Oper zu sehen, und ein ganzes Kloster brannte seinen Kreuzgang ab, damit sie alle nach Hause gehen konnten. Im Laufe unseres Konzertprogramms werden wir diese und andere Geschichten über die Nonnen-Komponistinnen und einige ihrer Mitstreiterinnen erzählen – von ihren Erfolgen bis hin zu den lähmenden Selbstzweifeln, die sie plagten.

Seit dem Beginn von Titans Rising kamen im Laufe von mehr als 90 Konzerten Werke von etwa 160 Komponisten der Alten Musik zu Gehör. Unter allen Namen finden sich allerdings nur vier Frauen. Mit dem diesjährigen Saisonabschluss verdoppeln wir darum die Zahl der Komponistinnen, die in den letzten neun Jahren in der Konzertreihe zu hören waren.

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