Eine Familie Renaissance-Gamben, gebaut von Valentin Oelmüller, nach Vorbildern von Antonio Ciciliano (16. Jh., Venedig)

Die drei zusammengehörigen Gamben sind in den Lagen Diskant, Alt und Bass. Sie sind als Auftrags Arbeit in einem Guss entstanden. Ihr

Holz ist bei allen drei Gamben aus den selben Bäumen, die Decken aus einer Fichte aus den Dolomiten, Böden und Zargen aus einem Bergahorn, und die Hälse aus einem geriegelten Ahorn.

Der Baustil zeigt die Besonderheiten einer Renaissance Gambe aus dem Venedig des 16. Jh. Die Hälse sind länger als wir es von barocken Gamben kennen und stumpf, aber schrägwinklig an den Corpus genagelt, so wie wir es aus dem Lautenbau kennen. Der Corpus erinnert ebenfalls an den Lautenbau, mit dünnen Bebalkungen und im Innern, Verstärkungen die eher aus Leinen oder Pergament, als aus Holz sind.

Als Vorbild dienten die drei Gamben von Antonio Ciciliano, welche sich im Kunsthistorischen Museum Wien befinden. Die drei Gamben stammen aus dem Besitz der Familie Obizzi, deren Kunstsammlung durch Franz V., Herzog in Modena 1870 nach Wien kam. Die Authentizität dieser Gamben war lange umstritten, doch der heutige Wissensstand zeigt ein Bild, aus dem wir entnehmen können, dass die Gamben im frühen 16. Jh. entstanden sind, während die Decken im frühen 17. Jh. gegen Decken von damals modernerer Bauweise ausgetauscht wurden. Doch die Hälse und deren Verbindung auf die Zargen und der sehr tief liegende Bodenknick sind unversehrt geblieben. Zusätzlich finden wir zahlreiche Spuren von originalen Balken an den Böden und Zargen.

 

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