VESPERMUSIK – Breslau Anno 1650
Sa. 14. & So. 15.09.2024 um 17 Uhr
Solisten des Knabenchores der CHORAKADEMIE am Konzerthaus Dortmund e. V.
Taiki Miyashita | Tenor
Martin Fehr | Tenor
Volker Nietzke | Tenor
Christian Volkmann | Tenor
Georg Lutz | Bass
Hans Wijers | Bass
construmenti
Irina Kisselova | Violine
Prisca Stalmarski | Violine
Núria Sanromà Gabàs | Zink
Lilli Pätzold | Zink
Andreas Neuhaus | Posaune
Till Krause | Posaune
Katrin Zolnhofer | Posaune
Clemens Erdmann | Posaune
Nathaniel Wood | Posaune
Elisabeth Kaufhold | Dulzian
Max Hattwich | Chitarrone
Torsten Übelhör | Cembalo
Andreas Hetze | Positiv
Capella Cantorum
Klaus Eichhorn | Orgel & Leitung
gefördert von
Marcin Mielczewski (1600-1651) war nach seiner Beschäftigung als Musiker und Komponist in der königlichen Kapelle zu Warschau seit 1645 in Breslau als Kapellmeister angestellt. Angesichts der Bedeutung seiner Werke liegt der Vergleich nahe: was Schütz für den Dresdener Hof in Deutschland war, war sein Zeitgenosse Mielczewski für den Warschauer Hof im damaligen Polen. Beide hatten prominente Stellen inne, die sie zu prächtigsten Kompositionen animierten.
Erstaunlicherweise sind von Mielczewski aus Warschau selbst keine Quellen überliefert, wohl aber eben aus Breslau, dem heutigen Wroclaw. Der überwiegende Bestand seiner Werke stammt aus der sog. Sammlung Bohn: Musikalien der drei Breslauer Hauptkirchen zwischen ca. 1550 und 1650, die heutzutage nach etlichen Kriegs-bedingten Odyssen in der Staatsbibliothek Berlin lagern. Aus diesem reichhaltigen Fundus lässt sich wunderbar eine Vesper zusammenstellen: Vespermusik – Breslau 1650. Die unter den liturgisch festgelegten Stundengebeten des katholischen Ritus herausragende Vesper ist die Kombination von ausgewählten Psalmen (in der Regel ab Psalm 109 aufwärts) plus Hymnen und vor allem dem als unverzichtbaren Bestandteil immer verbindlichen Magnificat.
Von Mielczewski gibt es hierzu reichlich Stoff in der Bohn-Sammlung. Die meisten Psalmen sind vierchörig angelegt: zwei Vocal-Quartette (Sopran/Alt/Tenor/Bass) werden durch zwei Instrumental-Quartette komplettiert (meist Violine/3 Posaunen, bisweilen auch Zink und Dulzian). Konzertierende Solo-Abschnitte wechseln sich ab mit großartigen Tutti-Blöcken. Einige Psalmen sind vocal-instrumental 6 plus 6 konzipiert. Kontrastiert wird das Programm durch klein besetzte Concerti, Sonaten, sowie Orgelstücke aus einer ebenso Breslauer Beständen dieser Zeit entnommenen, bislang noch unveröffentlichten Orgeltabulatur.