AUF DEN SCHULTERN DES RIESEN – Palestrina 500

 

So. 22.06.2025 um 17:00 Uhr

Kairos Violin Consort

Veronika Skuplik, Prisca Stalmarski, Patrick Sepec, Thomas Pitt | Violin Consort
Marcin Świątkiewicz | Orgel

Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594) war einer der größten Komponisten und Organisten der italienischen Renaissance und der europäischen Musikgeschichte. Seine Kreativität, geprägt von seinem flämischen Erbe und angetrieben von der Spiritualität des San Filippo Neri, wurde zur musikalischen Verkörperung des Geistes der Gegenreformation. Zu seinen Lebzeiten war er sehr berühmt, doch sein Ruhm wuchs nach seinem Tod noch weiter, und sein Stil – kodifiziert von Johann Joseph Fux in seinem Traktat Gradus ad Parnassum – wurde als Vorbild für Perfektion in den Schulen als „Renaissance-Polyphonie“ gelehrt.

Anlässlich des 500. Geburtstages von G. P. da Palestrina feiert das Kairos Violin Consort den Meister des römischen Kontrapunkts. Für Stücke in kleinen, intimen Besetzungen wird es reichlich Raum geben, um Musik von Komponisten aufzuführen, die Palestrina mit Bearbeitungen seiner Musik huldigten. So werden solistische Diminutionen über Madrigale von Palestrina – wie Io Son Ferito, Ahi Lasso von G. B. Bovicelli (1550-1594) – mit Orgelbegleitung oder mit Kombinationen von Streichinstrumenten neben instrumentalen Diminutionen wie die über Vestiva i Colli für Violine von Bartolomeo de Selma y Salaverde (1595-1638) aufgeführt.

Auf dem Programm stehen auch drei Instrumentalstücke des polnischen Komponisten Adam Jarzebski (1590-1649). Jarzębski, Mitglied der Berliner Kapelle von Johann Sigismund, dem Kurfürsten von Brandenburg und später Geiger und Komponist am polnischen Königshof, veröffentlichte 1627 die erste Sammlung barocker Werke in Polen. Die Stücke, die wir aufführen werden, sind Kontrafaka – also umgearbeitetes musikalisches Material – von drei Madrigalen Palestrinas.

Die Hommage an Palestrina wird sich jedoch nicht auf die Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts beschränken, sondern bis in die Gegenwart reichen. Auch wir, Musiker des 21. Jahrhunderts, werden mit von uns komponierten Stücken an die Tradition anknüpfen: eine Diminution für Violine über Quam Pulchra Es, Amica Mea, und eine Diminution für Stimme über Super Flumina Babylonis geschrieben von Prisca Stalmarski, u.a.

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